… is des Frühjahr nimmer weit! So lautet ein altes Sprichwort bei uns. Das lässt doch hoffen :)
Und man merkt’s auch schon, oder? Die Tage werden länger – bis Neujahr um einen Hahnenschrei, bis Hl. Dreikönig um einen Hirschsprung, bis LICHTMESS um eine Stunde!
Für uns ist Brauchtum und Tradition wichtig. Darum möchten wir Euch auch von besonderen Tagen im Jahr erzählen, die vielleicht nicht mehr so bekannt sind. Dazu gehört eindeutig der Lichtmesstag am 02. Februar, ein früherer Bauernfeiertag von großer Bedeutung.
Denn vor gut 100 Jahren, bis 1912, war der Lichtmesstag ein Feiertag. An diesem Tag wird das eigentliche Ende der Weihnachtszeit eingeläutet; früher kamen erst an Lichtmess der Christbaum und das Kripperl aus der guten Stube raus.
Zum Abschluss der Weihnachtszeit findet am Lichtmesstag ein Gottesdienst statt. Hier kommt die weihnachtliche Lichtsymbolik mit einer Kerzenweihe und Lichterprozession nochmals zur Geltung. Am Lichtmesstag wird der ganze Kerzenbedarf für ein Bauernjahr geweiht, unter anderem die schwarzen Wetterkerzen, vielleicht habt Ihr die ja schon mal gesehen.
Besonders für die Bauern und die Dienstboten war es der herausragende Tag im Jahr. Denn das bäuerliche Jahr begann nicht an Neujahr, sondern am Lichtmesstag. Er war Zahltag, da wurde der Jahreslohn ausbezahlt. Danach konnten die Dienstboten ein paar Tage Urlaub machen, um ihre Familien zu besuchen und entweder kamen sie zurück oder wechselten die Stelle. Diese Zeit nannte man die Schenkel-Tage. Ich frage meinen Mann jedes Jahr spaßeshalber, ob ich bleiben soll ;) ;) Bis jetzt hat er immer ja gesagt. :) :)
Ja und da es ein bäuerlicher Stichtag ist, spielen natürlich verschiedene Sprichwörter eine Rolle:
“Maria bläst`s Licht aus, St. Michael zündet es wieder an“
oder
„Lichtmess im Klee — Ostern im Schnee!“
oder
„Is zur Lichtmess hell und rein, wird es no a langer Winter sein!“
Und zu guter Letzt unser Lieblingsspruch, der heuer ja ganz besonders gut passt:
„Wenn’s zur Lichtmess stürmt und schneit – is des Frühjahr nimmer weit!“