»Is des a FASTNBREZN oda fast a Brezn?«
… habe ich neulich eine Kundin in unserer Bäckerei gehört! Um das Rätsel zu lösen: Sie wollte wissen, ob der Bäcker beim Backen der Laugenbrezen versehentlich die Lauge vergessen habe.
Aber FASTENBREZEN gibt’s wirklich!
Das sind weiße, knusprige Brezen aus Hefeteig, die in der Tat ohne Lauge hergestellt werden. Sie zählen zu den Fastenspeisen in der vorösterlichen Zeit und sind zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag bei uns noch in einigen Bäckereien erhältlich. Streng genommen war früher während der Fastenzeit nicht nur der Genuss von Fleisch untersagt, sondern zeitweise sogar von Butter, Milch und Eiern – und genau ohne diese Zutaten kommt die Fastenbreze aus.
Woher kommen die FASTENBRZEN?
Einer Legende nach hatte ein Bäcker tatsächlich vergessen, Lauge ins Wasser zu geben und so seien die Teiglinge vor dem Backen einfach nur in kochendem Wasser gelandet. Dies sei die Geburtsstunde der Fastenbrezel.
In Schwaben und auch im Unterallgäu gab es wohl früher noch einen schönen Brauch rund um die Fastenbrezen: noch um 1900 bekamen dort am Palmsonntag Kinder von ihren Paten die sogenannte »Palmbretze« geschenkt.
Und auch im Salzburger Land kennt man Fastenbrezeln – dort werden sie zu einer Fasten-kraut-Suppe serviert: → https://www.salzburgerland.com/de/magazin/rezepte-fuer-die-fastenzeit-suppe-brezel/
und sind dort auch traditioneller Schmuck für die regionalen Palmbuschen.
FASTENGEBÄCK aus Hefeteig
Sie ist durch das kurze Kochen einfach schon »gesotten« – ganz ähnlich wie die amerikanischen Bagels – und geht nicht mehr so auf. Darum ist die Fastenbrezel richtig schön knusprig. Außerdem wird sie mit ganz normalem Salz bestreut. Wir haben sie jetzt selber ausprobiert, weil wir im Bayernland wirklich alle Arten von Brezen lieben. Fazit: Sie sind super einfach zum nachbacken und für alle, die es knusprig mögen, quasi ein Muss!
FASTENBREZEN
Hefeteig:
500 g Weizenmehl, 1/2 Würfel frische Hefe, 1 Prise Zucker, 1 Prise Salz
ca. 300 ml Wasser lauwarm
Das Mehl in eine Schüssel geben, die Hefe darauf zerbröseln und alles mit den restlichen Zutaten gut verkneten.
Zugedeckt ca. 45 Min. gehen lassen. Anschließend nochmals durchkneten.
Den Teig in kleinere Portionen (ca. 80 g/Breze) teilen und zu dünnen Rollen formen. Die Rollen sollten ca. 50 cm lang werden, damit man sie gut zu Brezen schlingen kann. Daraus Brezeln formen.
Die Brezen einzeln in kochendes Wasser geben, bis sie nach oben steigen. Das dauert ca. 30 Sekunden.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen, salzen und ca. 15 bis 20 Min. bei 200 °C (180 °C Heißluft) backen.
Tipp: noch warm mit Butter bestrichen genießen :)