Holunderblüten überall!
Ab Juni erblüht der Strauch des Schwarzen Holunders in weißer Blütenpracht, eigentlich fast überall. Der Hollerstrauch – wie er bei uns genannt wird – gehört quasi mit zum Haus dazu. Schon früher galt ein Hollerstrauch als Schutzbaum für Haus und Hof, deshalb steht er an vielen Bauernhöfen im Schatten eines Stadels. Als Abwehr gegen schwarze Magie und Hexen oder als Schutz vor Feuer und Blitzschlag. Das Aushacken oder Zurechtschneiden eines Holunderstrauchs brachte Tod und Unglück, so sagte man. Übrigens soll man unter ihm auch vor Mückenstichen sicher sein …
Holunderblüten dürften also für jeden relativ leicht zu finden und zu ernten sein. Aber unbedingt darauf achten, dass der Strauch nicht unmittelbar an einer viel befahrenen Straße steht.
Am besten pflückt man die Dolden bei Sonnenschein zur Mittagszeit, denn dann haben sie das meiste Aroma entfaltet. Locker in einen Korb gelegt, werden die Blüten nicht zerdrückt. Holunderblüten am besten gleich nach der Ernte verarbeiten. Die Dolden sollten auch nicht gewaschen, sondern nur vorsichtig ausgeschüttelt werden, um kleines Krabbelgetier zu beseitigen, das sich gerne zwischen den Blüten aufhält.
Holunderblütensirup oder Hollkiacherl sind ja heutzutage schon Klassiker und Rezepte dafür findet man zuhauf. Deshalb haben wir mal einen Hollerblütenessig angesetzt – er verfeinert jeden Salat mit einer feinen, blumigen Note! Als süße Variante haben wir noch ein Holler-Rosen-Gelee, bei dem neben dem Holler auch die Blüten von Duftrosen verwendet werden und so ihr zartes Aroma abgeben.
Ein weiteres Rezept mit Holunderblüten findet Ihr hier → HOLUNDERTORTE MIT HIMBEERGUSS
Holunderblütenessig
7 große Holunderblütendolden
500 ml weißer Balsamico
Die Holunderblütendolden leicht ausschütteln. Die kleinen Holunderblüten abzupfen, dabei nach Möglichkeit alle grünen Stängel entfernen.
Die Blüten in eine Flasche füllen, mit dem Balsamico auffüllen und verschließen. An einem dunklen Ort etwa 1 Woche ziehen lassen, dabei täglich einmal durchschütteln.
Durch ein feines Sieb abgießen und wieder in eine Flasche füllen.
Tipp: Auch aus den frischen, hellgrünen Fichtenspitzen, den Maiwipferl, lässt sich auf diese Art ein hervorragender Essig herstellen, der besonders gut zu Wildkräutersalaten schmeckt.
Holunderblüten-Rosen-Gelee
für 4 Schraubgläser à 200 ml
8 Holunderblütendolden
6 duftende Rosenblüten
500 ml Roséwein
1 Packung Gelierzucker 2 plus 1
Die Holunderblütendolden leicht ausschütteln, die Blütenblätter der Rosen abzupfen und beides im Wein erhitzen. Vom Herd nehmen und zugedeckt etwa 1 Std. ziehen lassen.
Den Wein durch ein feines Sieb abgießen, die Blüten ausdrücken, um alle Flüssigkeit zu erhalten. Den Wein mit 250 ml Wasser und dem Gelierzucker vermischen.
Zum Kochen bringen und unter ständigem Rühren 4 Min. kochen lassen. Das Gelee sofort in vorbereitete Schraubgläser füllen.